Ähm Momentchen, hatten wir schon mal Smartphones beim Lebensmitteleinkauf in Bines Thermi-Welt auf dem Schirm? Ich meine nicht. Moinsen zusammen!
Na, dann wird es aber mal allerhöchste Zeit… 😉
Joah, soagt a mol, Kinners, datt nimmt aber bald überhand mit den Mobiltelefonen an der Kundenohrmuschel in den Geschäften, oder?
Ich habe ja kein Problem damit, wenn ein zum Einkaufen geschickter Ehemann beim Discounter umme Ecke feststellt, dass die Margarine aus dem Wochen-Angebot bereits vergriffen ist und er daraufhin, völlig verunsichert, umgehend seine Frau anruft. Ich hörte von Frauen, die sich zu Hause zur alleinigen Finanzministerin ernannt haben und ein strenges Regiment führen.
Diese Gattinnen müssen in diesen Fällen natürlich umgehend gefragt werden, ob auch das streichfähige Fett zum normalen Preis eingekauft werden darf. Nicht, dass nach so einem dreisten Alleingang der Haussegen wochenlang schief hängt, woll?
Was haben diese armen Männer eigentlich früher ohne ihr Handy gemacht? Gab es in dieser Woche überhaupt keine Margarine aufs Brot oder mußten sie erst nach Hause zurück und Madame fragen, was sie tun sollen?
Jut, in diese Notsituation kann ich mich ein stückweit einfühlen.
Wofür ich aber echt null Verständnis habe ist, wenn ein junges Mädel vor mir telefonierenderweise ihre Ware aufs Band legt, sich weiter völlig relaxt mit ihrer Freundin austauscht und noch nicht mal die Kassiererin als menschliches Wesen registriert. Geschweige denn eine Begrüßung, ein Dankeschön noch eine Abschiedsfloskel über die Lippen bekommt.
Das ist ja auch irgendwie nicht möglich, weil die beiden Mädels ja unbedingt JETZT den neuesten Tratsch austauschen müssen, welcher wahre Grund dahintersteckt, warum der Kevin und die Schackeline tatsächlich dieses Mal Schluss haben.
Und dann spricht sie auch noch so fürchterlich laut, dass JEDER das tragische Ende dieser On/Off Beziehung zwangsläufig mitbekommen muss. Interessiert mich ja mal echt nicht die Bohne, wird mir aber irgendwie aufgezwungen, weil, weghören und die Ohren verschließen können, ist von der Natur eben leider nicht vorgesehen.
Warum eigentlich nicht? Wäre doch ‘ne super Sache, wenn wir einfach mal die Ohren auf Durchzug stellen könnten, wenns mal richtig nötig wird, oder? Ne Schneckschen, in diesem einzigen Fall, lobe ich mir dann doch ausnahmsweise mal eine Selbstbedienungskasse. Ansonsten bin ich gegen diese Teile allergisch, von wegen Arbeitsplatzvernichter!
Diese Dinger haben es verdient, wie Maschinen behandelt und quasi ignoriert zu werden. Sind ja auch welche! Ansonsten hat kein Kassierer bzw. Kassiererin dieser Welt eine solche Nichtbeachtung verdient. Schrecklich, woll?
Kinners…oder an der Fleisch- bzw. Aufschnitt-Theke, da spielen sich doch täglich wahre Dramen ab und ich bin immer mitten drin! Komisch!
Da möchte doch neulich ein Mann, mittleren Alters, Aufschnitt kaufen und hat das zu Hause wohl offensichtlich versäumt mit seiner Partnerin ausreichend zu diskutieren. Jetzt weiß er nicht, was er einkaufen soll. Er wählt die Nummer seiner Frau und hat sie auch direkt an der Strippe in dem Moment, als die Fleischereifachverkäuferin ihn begrüßt:
“Guten Tag, was darf es denn für Sie sein?”
Kunde: “Hallo Schatz”, ich sehe den völlig erschrockenen Blick der Fleischereifachverkäuferin die augenscheinlich das Smartphone am Ohr des Kunden bis dato noch nicht entdeckt hat, “ich bin jetzt an der Fleischtheke gerade dran. Was wolltest Du denn für Aufschnitt haben?”
Das Mädel hinter dem Tresen ist sichtlich erleichtert.
Leider kann ich seinen Schatz nicht verstehen, obwohl ich direkt neben dem Knaben stehe, aber anhand seiner Antwort kann ich mir dann doch locker zusammenreimen, was sie ihm ins Ohr flüstert.
Die Verkäuferin scheint jetzt etwas irritiert, weil noch weitere Kunden warten, sie jedoch äußerst selten zwei Kunden gleichzeitig bedient und in ihrem Job Telefonkonferenzen doch eher unüblich sind.
Kunde, die Theke absuchend, zur Verkäuferin: “Haben Sie keine Mortadella mit Pistazien?
Verkäuferin: “Die ist im Moment aus, bekommen wir aber morgen noch ganz frisch wieder von unserem Lieferanten rein. Heute haben wir leider nur die ganz normale Mortadella vorrätig…”
Kunde zu seiner Frau: “Schatz, Du die haben nur die ganz normale Mortadella, kann ich die auch nehmen?
Offensichtlich bekommt er die Erlaubnis erteilt.
Kunde: “Ja gut, dann nehme ich fünf Scheiben von der einfachen Mortadella!
Während die Verkäuferin die Wurst abwiegt, geht es weiter mit seiner Schnecke am Hörer.
Kunde: “Der Burgunderschinken sieht gut aus, der hat auch nur einen ganz schmalen Fettrand, soll ich da auch gleich drei Scheiben von mitnehmen?” Boah, dass er keine Fotos macht und seiner Frau schickt, ist wirklich alles….
An dieser Stelle breche ich ab Schneckschen, der komplette Verlauf würde hier wirklich den Rahmen sprengen.
Ihr könnt Euch sicher leicht denken, dass alle mitwartenden Kunden langsam nervös wurden. Kinners, muss man denn so den Verkehr aufhalten? Kann man das nicht zu Hause besprechen? 🙁
Manchmal denke ich schon, es gibt Menschen, die glauben, sie sind allein auf dieser Welt und alle anderen haben sich einfach mal nach ihnen zu richten. Wenn man es mal ganz eng sieht, stehlen diese Leute einfach mal völlig egoistisch eigene Lebenszeit. Oder sehe ich das zu eng?
Seid Ihr bei sowas entspannter oder habt Ihr ähnliches schon erlebt? Mir gehts sowas echt total auf den Drops….
Passend zum Thema, gibts heute natürlich Wurst. Teewurst selfmade aus der Rezeptwelt. Echt lecker! Wer hätte das gedacht…
Schönen Sonntag, Ihr Lieben!
Eure Bine
Rezept: Teewurst