Es gibt Tage, da wünscht man sich als Schreiberling ernsthaft eine Blockade. Glaubt mir, sie wäre heute wahrlich zu meinem, aber nicht zuletzt auch zu Eurem, Schutz gewesen.
Seit Monaten liegen diese schrecklich unappetitlich ausschauenden Bilder in meinem Archiv. Eine innere Sperre hat mich bisher davon abgehalten Euch den Spitzkohl mit Bandnudeln zu präsentieren. Wie, das ist kein Spitzkohl mit Bandnudeln? Hey, Ihr Füchse. Sehr gut aufgepasst, dazu aber etwas später.
Es tut mir wirklich von Herzen leid, eine echt egostische Aktion heute von mir. Ich weiß. Aber ich muss nun endlich diese Bilder und die dazugehörige Erinnerung loswerden. Sie verfolgt mich seit Oktober 2015 und der Punkt ist nun erreicht, andem ich die Veröffentlichung nicht mehr vor mir herschieben kann, ohne selbst bleibende Schäden davon zu tragen.
Ich bin sicher, Ihr seid stark genug diese Aufnahmen zu verkraften und helft mir an dieser Stelle. Heute muss ich dem Verdrängungsmechanismus endlich Einhalt gebieten. Frei nach dem alten Psychologen-Spruch: “Konfrontiere Dich mit Deinen Negativ-Erlebnissen aus der Vergangenheit und Du erhältst die Chance sie nachhaltig zu verarbeiten!”
Gesagt, getan. Also, Bines Thermi-Welt anno 2015. Von irgendwas hatte ich noch Kappes (Weißkohl) übrig. Bandnudeln waren auch keine mehr vorrätig, aber diese hübsch anzusehenden Nudelkelche lagen noch rum. “Auf jeden Fall fototauglich”, dachte ich noch so in meiner grenzenlosen Naivität.
Vielleicht wäre das Rezept ja mit den Original-Zutaten schmackhafter geworden? Ach, wer weiß das schon. Shit happens. Als Resteverwertung taugte es auf jeden Fall mal gar nix. Kann man so machen, schmeckt aber echt nicht gut. Ich erinnere mich noch schemenhaft, ein knappes Drittel verdrückt zu haben.
Der Hunger triebs dann doch noch irgendwie rein. Das Sättigungsgefühl setzte gottseidank schnell ein und, just in diesem Augenblick, lag die Gabel auch schon neben dem Teller. Also, wenn ihr mal abspecken wollt, Kappes mit Nudelkelchen, mein absoluter Geheimtipp. Einfach unschlagbar!
Vielen Dank für Euer Auge. Und morgen, morgen Schneckschen, ist ein neuer Tag. Jetzt kann es nur noch aufwärts gehen…
Eure Bine
Rezept: Wollt Ihr sicher nicht, oder?