Moin Schneckschen,
da krame ich doch heute Morgen nochmal ein bisserl in meinem Leben herum und was finde ich? Eine alte Begebenheit, die ich bereits schon mal in unserem Forum, dem PhantasieRaum, veröffentlicht habe. Copy and Paste krieg ich soeben noch mit meinem putten Fingerchen hin! Die Gelegenheit sie nun auch in Bines Thermi-Welt einmal zum Besten zu geben. Hach, datt war abba auch zu lustig. Ich lache heute noch drüber und hoffe, Ihr auch…
Vor vielen Jahren besuchten Ralf und ich eine Abendvorstellung, damals noch in einem Borkener Kino. Es lief gerade der Film “Per Anhalter durch die Galaxis”. Diverse positive Kritiken bezüglich des Films waren bereits in verschiedenen Zeitungen nachzulesen. Leider hatten wir uns im Vorfeld nur oberflächlich mit dem Inhalt des Filmes auseinander gesetzt. Böser Fehler, wie wir später feststellen mußten…
Dass dieser Film unter Eingeweihten Kult sein sollte, hatte uns schon sehr neugierig gemacht. Eigentlich stehen wir beide nicht so sehr auf Science Fiction. Aber, man soll ja niemals nie sagen, und neuen Themen gegenüber immer hübsch aufgeschlossen bleiben, woll? Mit der positiven Haltung, dass dieser Streifen vielleicht doch noch der Durchbruch zu einer dauerhaften Nano-Welt-Liebe für uns sein könnte, betraten wir also das gemütliche Kino-Restaurant. Bis zum Beginn der Vorstellung war noch Zeit und wir tranken entspannt ein lecker Pilsken zur Einstimmung. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen gelüstete uns schnell nach einem zweiten hopfenlastigen Getränk. Das Bierchen nahmen wir dann mit zu unseren Plätzen.
Das Kino war bei weitem nicht ausverkauft und wir saßen in der allerletzten Sitzreihe. Direkt neben uns ließen sich drei junge Männer nieder. Offensichtlich waren die Burschen absolute Hardcore-Fans. Jedenfalls deutete ihre Fachsprache ungemein darauf hin. Wir verstanden höchstens ein Drittel von dem, was diese Jungs erzählten. Komisch wie alt man sich durch sowas allein plötzlich fühlen kann, oder?
Unglücklicherweise versäumten wir beide vorher die Toiletten zu frequentieren, so dass der Ralf direkt in den ersten fünf Minuten dieselbe aufsuchen mußte. Das war dann leider der Startschuss für unsere Sitznachbarn. Die stöhnten bereits zu diesem frühen Zeitpunkt genervt auf, nahmen dann aber doch, wenn auch gequält, ihre Cola und das Popcorn von den Knien um ihn vorbei zu lassen. Recht schnell war er wieder zurück und die Herren erhoben sich zum zweiten Mal, dieses Mal noch lauter provokant stöhnend, von ihren Sitzen.
Boah Mädels, dieses flegelhafte Verhalten machte es mir und meiner Blase nicht gerade leichter. Könnt Ihr Euch denken, ne? Nach weiteren zehn Minuten war mir aber echt ALLES egal und ich bat die jungen Herren nochmals um Verzeihung, dass ich sie schon wieder von ihren Sitzen hochscheuchen mußte. Mit total angesäuerten Blicken ließen sie mich aber dann doch vorbei. Nachdem ich meinen Platz wieder eingenommen hatte, sah ich, in jeder Hinsicht erleichtert, wieder konzentriert auf die Leinwand.
Leute, der Film war einfach grauenvoll. Kurz gesagt: Er war grottenschlecht!
Naja, vermutlich hatten wir einfach nicht genug Backround. Möglicherweise wäre es sinnvoll gewesen vor dem Film das Buch zu lesen? Wahrscheinlich war es die höhere Ebene, auf welcher wir einfach mit unserem Normalointellekt nicht mithalten konnten. Mit jeder Minute, die der Film länger dauerte, fühlten wir uns unbehaglicher auf unseren Plätzen. Die Typen neben uns schienen sich dagegen prächtig zu amüsieren. Man hörte sie lauthals lachen und vor lauter Spässken auf die Schenkel schlagen. Ralf und ich wechselten verständnislose Blicke. Nach einer weiteren Viertelstunde wurde es für uns dann doch so unerträglich, dass wir einstimmig beschlossen uns diesen Film nicht weiter anzutun.
Die drei hatten nicht bemerkt, dass wir unsere Jacken auf dem Arm hielten und die Vorstellung gänzlich verlassen wollten. Von kollektiven Unmutsäußerungen begleitet, gipfelte die letzte jedoch wie folgt. Einer der Jungs brüllte durch den ganzen Kinosaal hinter uns her:
“Mein Gott, lasst euch beim nächsten Mal einen Katheter legen!”
Schneckschen, das war vor vierzehn Jahren und da waren wir wahrlich noch jung und knackig. Nicht auszudenken, wenn wir heute in diesen Film gehen würden…
So, Wochenende! Geht doch mal ins Kino, selbst wenn es nur zum Nachos essen und Bierchen schlubbern sein sollte, Kinners…
Eure Bine