Tagchen zusammen!
Da stehe ich vor einiger Zeit vor dem Thermi um den Spinnenkeks-Teig für Claudia Janßens Dschungel-Wettbewerb vorzubereiten und plötzlich fallen mir die niedlichen Krabbeltierchen ein, die vor Jahren auf Mallorca unsere Ferienwohnung in Scharen besiedelten.
Eigentlich waren wir damals ja nur geduldet, hatte ich zumindest den Eindruck. Naja, sie tun ja nix. Außer wenig hübsch aussehen, woll? Ganz im Gegensatz zu diesen Keksen, woll?
Apropos Malle, es ist offensichtlich an der Zeit, dass ich mich mal wieder oute. Als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, lief im Fernsehen eine Sendung: Die Drehscheibe. Kennen sicher noch viele hier, oder? Diese Sendung war ein kombiniertes Ratgeber- und Boulevardmagazin im ZDF und lief zwischen 1964 und 1982 im Vorabendprogramm.
Zum Ratgeberteil gehörte beispielsweise ein gelegentlicher Autotest oder das Vorstellen neuer Wintersportgeräte. Später kamen regelmäßige Auftritte des Fernsehkochs Max Inzinger, der mit den Worten “..ich habe da schon etwas vorbereitet…” in kürzester Zeit die Zubereitung verschiedenster Speisen vorführte. Abba ohne Thermomix, woll?
Diese Formulierung ist seit dieser Zeit in meinem sprachlichen Repertoire ein geflügelter Satz geworden und ich habe ihn bis heute regelmäßig zur Belustigung meiner Mitmenschen eingesetzt.
Ach, ich schwafele wieder! Sorry! Um auf den Punkt meiner Erzählung zu kommen: Die Sendung fand immer mit einem kleinen Studiopublikum statt und zum Showteil gehörten nicht nur Berichte über Prominente, sondern häufig auch Gesangskünstler die natürlich live auftraten.
Ich saß also vor dem Fernseher und plötzlich kam ein junger Mann auf die Bühne, der mich auf Anhieb schwer beeindruckte. Schulterlanges braunes Haar. Er trug nur eine coole Jeansweste auf seinem gebräunten und durchtrainierten Oberkörper. Puh! Er saß lässig auf einem Barhocker und hatte eine Gitarre auf den Knien. Beim ersten Akkord war es um mich geschehen. Jesses, ich hatte mich Hals über Kopf verknallt, unfassbar…
In wen? Kinners, datt wollt ihr doch nicht wirklich wissen, oder doch? Okay, Ihr habt es so gewollt! Aber oh weh, Ihr zieht mich in Zukunft damit auf, woll?
Mein erster großer Schwarm war in der Tat kein geringerer als:
Der König von Mallorca – Jürgen Drews!
Ja, ich weiß, etwas gewöhnungsbedürftig mein damaliger Männergeschmack, ich hab dann aber doch noch schnell die Kurve gekriegt. *ganzfurchtbarbreitgrins* Seht es mir nach, ich war doch fast noch ein Kind!
Jürgen Drews ist im Übrigen der einzige bekannte Mensch, von dem ich jemals eine Autogrammkarte angefordert habe. Irgendwie hatte ich es nicht so wirklich mit den Stars der Bühne. Für mich waren und sind reale Menschen, die ich tatsächlich kennenlerne und die mir nicht nur über die Glotze bekannt sind, tausendmal interessanter.
Wie dem auch sei, nach etwa vier Jahren trudelte die unterschriebene Autogrammkarte ins Haus. Da war ich dann bereits sechzehn und es war mir geradezu peinlich, als die Karte in unserem Briefkasten lag. Ich vermute, Onkel Jürgen dürfte meine Reaktion, so er es je erfahren hätte, ziemlich egal gewesen sein…
Los kommt, raus mit der Sprache, schlimmer als bei mir, kann es ja kaum werden, oder?
Welcher Schauspieler/Sänger/Band hat Euch denn mal temporär in Wallung gebracht?
Eure Bine
Rezept: Halloween Spinnenkekse