Oh Mann. So gerne ich diese schöne neue Soziale-Netzwerke-Welt auch habe, ne, Ihr Lieben? Aber manchmal bringt sie doch mächtig viel durcheinander, oder?
Es wird gepostet, geliked und bestaunt, watt datt Zeuch hält. Glückliche und strahlende Gesichter auf welchen Account das Äuglein blickt. Hochzeitsfotos, süße Schnuckelbabys, extrem witzige Partys mit vielen Freunden, unglaubliche Urlaubsbilder Sonne, Sand und Meer. Gut gepflegte Häuser mit hübschen Vorgärten, Wohnungseinrichtungen die selbst die Hochglanzfotos aus Zeitschriften wie “Schöner Wohnen” in den Schatten stellen könnten.
Und, nicht zu vergessen, DAS Statussymbol Number 1: Dicke Autos mit sonnenbebrillten coolen Typen!
Datt is Lifestyle 2017! Kinners demnächst mach ich einen Anti-Instagram-Account auf und poste dort ausschließlich meine nicht gelungenen Rezepte. Da gab es ja schon einige. Hach, herrliche Vorstellung! Den anderen, den mit den netten Fottos, habbich schon, woll?
So manch einer könnte bei diesem Anblick tatsächlich denken: “Boah, datt ist ja der absolute Wahnsinn, watt für eine perfekte Welt. Und watt is bei mir im Augenblick so los? Tote Hose!”
Das Dumme ist, der Mensch neigt dazu sich ständig zu vergleichen. Ohne dieses Verlangen, welches offensichtlich tief in uns verankert liegt, gäbe es beispielsweise ja auch keine sportlichen Wettbewerbe. Stellt Euch mal vor, man hätte nicht das Bedürfnis sich mit anderen messen zu wollen?
Das könnte dann wie folgt aussehen: Sportler A sagt zu Sportler B: “Hey Patrick, ich kann aber aus dem Stand 2,50 Meter springen und Du?” Sportler B antwortet: “Ich nicht”, und sportelt weiter vor sich hin ohne weiter nach links und rechts zu gucken.
Mädels und wenn ich da so an unsere Poser aus den Fitnessstudios denke, die hätten dann auch plötzlich keine Daseinsberechtigung mehr, gell?
Wäre schon watt langweilig, was? Ähnlich empfinde ich es auf Facebook, Instagam & Co. Es ist schon phasenweise recht interessant mal ausschließlich nur die Schokoladenseite von fremden Menschen zu sehen, das gebe ich zu. Aber was bitteschön, hat DAS mit dem realen Leben zu tun?
Richtig – NIX!
Jetzt mal Tacheles, Schneckschen: Bei wem genau, ist denn nur permanent heile Welt angesagt? Während ich jetzt gerade diesen Text runterschreibe, könnte ich mich doch tierisch mit meinem Gatten gefetzt haben, gell? Gut, das geht jetzt nicht, er ist blöderweise arbeiten. Aber, wenn er Urlaub hätte, wär es doch möglich, woll?
Und jetzt denkt Ihr vielleicht: “Wie? Bei der Bine? Im Leben hat die kein Stress, die ist doch immer soooo luschtig!” Stimmt, überwiegend gehts auch sehr erfrischend ab bei mir @home. Aber, auch hier ist nicht allet Gold watt glänzt, woll? Aber, wem erzähl ich das…
Schwierig finde ich, wenn man merkt, das gerade junge Menschen sich durch diese Scheinwelt gerne mal temporär blenden lassen und vieles für bare Münze nehmen, was sie so zu Gesicht bekommen. Ach, dann möchte man sie ganz fest in den Arm nehmen und sagen: “Hömma Hase, glaubst Du, dass Dir Deine Facebook- und/oder Instagram-Freunde, die Du noch nie im wahren Leben gesehen hast, auf die Nase binden, wenn sie mal ne beschissene Phase in ihrem Leben haben? Wie sie tiefenfrustriert sind, weil irgendetwas mal gerade nicht so läuft, wie sie es sich wünschen? Wenn die Coiffeurin die Frisur versemmelt hat oder sie von ihrer neuen Anti-Aging-Creme dicke fette Pickel bekommen haben?
Natürlich breitet niemand sein persönliches Drama öffentlich aus. Da heißt aber noch lange nicht, dass er keine Dramen gibt und sein Leben perfekt läuft, woll?
Und genau aus diesem Grund gibts bei mir auch mal Fotos von nicht gelungenen Gerichten. Wir wollen diese doch sehr spezielle virtuelle Welt mal auf ein Normalmaß runterbrechen, ne? Wie bei diesem Gericht hier. Ich bin echt vor nix fies, merkt Ihr, ne?
Ne Mädels, ich war enttäuscht. Da will man mal richtig nett sein und dem Gatten einen Essenswunsch erfüllen, einen Kartoffel-Möhreneintopf kochen und dann sowas. Geschmacklich gings so, optisch empfand ich ihn als mittlere Katastrophe. Da gebt Ihr mir ausnahmsweise mal recht, woll? Die Chose ist übrigens ohne Thermomix zubereitet worden. Jesses, da fällt mir gerade noch was ein: oder hab ich das RICHTIGE Kochen gar verlernt und es lag gar nicht am Rezept?
Keine Ahnung, werde das jedenfalls weiter für uns recherchieren und live aus Bines Küche berichten. Hart, aber herzlich, woll?
Eure Bine
Rezept: Kann ich heute leider nicht empfehlen!