Guten Morgen meine lieben Fans,
gerne gehe ich selbstverständlich auch mal schreibthementechnisch auf Eure Wünsche ein. Ihr wisst doch, da bin ich ganz flexibel, ne?
Spontan habe ich mich dazu entschlossen Mäggis Idee umzusetzen. Sie konnte sich einen zweiten Teil von “Kevin allein zu Haus” gut vorstellen. Und ich mir dann irgendwie auch!
Hey Mäggi, Dein Wunsch war mir Befehl. Quasi. Lets go…
Kevin allein zu Haus, Teil 2
Es ist früh Herbst geworden in diesem Jahr. Kevin fröstelt etwas am Abend in seiner neuen Wohnung. Er weiß nicht, ob es wirklich an den Temperaturen liegt oder an der für ihn immer noch völlig ungewohnten Situation.
Seine Mutter hat ihn doch tatsächlich rausgeworfen. Ist es denn zu fassen? Niemals hätte er damit gerechnet, dass sie ihre ständigen Drohungen eines Tages doch noch einmal in die Tat umsetzt und dieses Ding wirklich konsequent durchzieht.
Nein, was für ein Katastrophentag heute. Kevin hat Hunger. Im Kühlschrank gähnende Leere. Kann ja auch nicht voll sein, er war nicht einkaufen. Wovon sollte er auch einkaufen? Kevin ist aktuell nicht besonders flüssig. Lebensmittel hat sonst immer seine Mutter bezahlt. So ein Mist aber auch.
Nun sitzt er auf seinem unbequemen Küchenstuhl in der neuen Miniküche, trinkt eine warme Cola und lässt die letzten Wochen seines Lebens Revue passieren. Mmh, sehr unschön diese Entwicklung.
Wie konnte es eigentlich überhaupt so weit kommen? Was für ein unglaubliches Horror-Szenario. Er fühlt sich gerade wie ein Statist in seinem eigenen, sehr schlechten Film. Es war doch alles so schön tutti in der Vergangenheit.
Am Sonntagabend vor drei Wochen ist er noch kräftig mit ein paar Freunden feiern gewesen. Die Nacht war kurz.
Seine Mutter weckt ihn am nächsten Tag wie immer um sechs Uhr. Um diese Zeit kommt Gaby vom Zeitungaustragen zurück und macht sich für den Zweitjob in der Reinigungsfirma fertig.
“Kevin”, ruft sie, “du mußt jetzt aufstehen, ich bin gleich schon wieder weg…”
Es war sehr spät gestern und er hat gerade einmal drei Stunden geschlafen. Oh Mann!
Sein aktueller Job als Plakatierer ist auch mal wieder nicht der Hit. Was die da alles von ihm verlangen? Punkt sieben am Morgen ist Arbeitsbeginn. Jeden Tag der gleiche Quark. An gefühlt einer Millionen Litfaßsäulen und Großwerbeflächen muss irgendso einen Werbeschund kleben, für den sich sowieso keiner interessiert.
Und dann immer dieser ekelige Tapetenkleister an den Händen. Ne, geht ja mal gar nicht. Er fühlt sich einfach zu Höherem berufen. Wieso sieht das dann niemand? Warum erkennt keiner sein außergewöhnliches Potential?
“Kevin”, ich muss jetzt wieder los, bitte steh auf. Du kannst nicht schon wieder blau machen. Das lässt sich dein Chef nicht mehr lange bieten, eine Abmahnung hast du schon…”
“Ach Mutter, “geh mir nicht damit schon wieder auf die Nerven”, mault Kevin, “soll er mich doch kündigen, der Schwachmat. Auf den Job hab ich eh kein Bock mehr!”
Er dreht sich um und will weiterschlafen. Plötzlich geht die Tür auf und Gaby steht mit einem seltsam starren Blick in seinem Schlafzimmer. Sie wirkt ruhig. Ein wenig zu gefasst. Irgendetwas ist anders heute als sonst. Das ist so überhaupt nicht ihre Art. Vielleicht hat sie schlecht geschlafen? Ach, wen interessierts. Er will nur eines jetzt: Ruhe!!!
“Kevin, ich sage dir das jetzt zum allerletzten Mal, wenn ich heute Abend nach Hause komme und du bist nicht arbeiten gewesen, ist für dich hier Schluss mit lustig. Glaub mir, dieses Mal meine ich es bitterernst…”
Jaja, dieses Mal meint sie es ernst. Genauso ernst wie die vielen Male vorher. Pah. Nix wird sich ändern und das ist gut so. Ist doch alles in bester Ordnung. Wenn Mutter jetzt noch lernen würde endlich die Situation zu akzeptieren, wäre auch kein Palaver mehr in der Bude. Es liegt doch an ihr und nicht an ihm, dass eine solche Unruhe herrscht.
Natürlich war Kevin an diesem Montag nicht arbeiten. Auch nicht am Dienstag. Ab Mittwoch traf er seine Mutter kaum noch zu Hause an. Sie war bis spät abends extrem busy. Womit auch immer. Interessiert ihn nicht. Soll ruhig die Kohle ranschaffen, er hat eine geile Hose in der Stadt gesehen……kriegt sich schon wieder ein, die Alte. War ja bisher immer so!
Und dann der GAU. Für ihn völlig unvermittelt…
Zwei Wochen später. Er kommt am Abend nach Hause und sieht im Flur zwei gepackte Koffer stehen. Seine Mutter sitzt im Wohnzimmer und erwartet ihn. Auf dem Eichentisch vor ihr liegt ein Schlüssel und ein weißer Zettel. Irgendetwas steht mit Kugelschreiber auf dem Papier geschrieben. Er kann es nicht lesen…
Kevin, etwas belustigt: “Was ist denn hier los, Mutter? Ziehst Du aus oder haben wir überraschend Übernachtungsbesuch bekommen?”
“Nein Kevin”, antwortet Gaby mit fester Stimme, “weder noch! DU ziehst aus. Und zwar noch heute!”
In diesem Moment klingelte es schon an der Tür. Ein Taxifahrer steht im Flur. Seine Mutter drückte Kevin seine neuen Hausschlüssel, dem Taxifahrer die Koffer, den Zettel mit Kevins neuer Anschrift und einen 100-Euroschein in die Hand mit den Worten:
“Bitte fahren Sie diesen jungen Mann zu der Adresse auf dem Zettel. One Way Ticket, der Rest ist für Sie. Vielen Dank!”
Das war doch jetzt nur ein einziger Albtraum, oder? Und nun sitzt er in diesem Kabuff. Noch nicht mal WLAN hat er hier und sein Chef hat ihm heute auch noch fristlos gekündigt. Wie soll er denn jetzt die Miete zahlen? Was soll er denn nun überhaupt essen? Wieso hat sie ihm das angetan? Sie ist doch seine Mutter…
Fragen über Fragen, liebe Mäggi, ob Kevin den Dreh am Ende doch noch bekommt oder unter der Brücke landet? Ich weiß es nicht.
Na, da muss ja ganz schön was passieren, damit der Bursche wachgerüttelt wird, er ist doch noch so wenig einsichtig, oder was meinst Du bzw. Ihr meine lieben Leser?
Wie soll es denn nur mit unserem Kevin weitergehen? Habt Ihr irgendwelche Ideen? Soll es noch eine Fortsetzung geben oder langweilt ihr Euch jetzt schon zu Tode?
Während Ihr noch überlegt, poste ich schon mal fix mein neues Spargelcremesuppen-Rezept. Nicht, dass ich das vor lauter Sorge um den Kevin noch vergesse, ne?
In den nächsten Tagen gibt es übrigens mal wieder eine kleine Gangfolge, die ganz hervorragend harmoniert und die absolut super zur aktuelle Saison passt. Spargel wohin das Auge reicht, woll? Vielleicht habt Ihr auch Spaß an der Zusammenstellung und wollt es mal nachkochen?!
Ich kann Euch versprechen, es ist in dieser Kombination super angekommen!
Heute fange ich erst einmal mit meiner selbst zusammengebastelten Spargelcremesuppe an. Die meisten, die ich bisher probiert habe, waren mir etwas zu wässrig und im Geschmack nicht rund genug. Vielleicht mögt Ihr diese Version ja auch?! Für mich schmeckt sie so einfach phänomenal…
Bines sämiges Spargelcremesüppchen
500 g Spargel (schälen)
1 EL Zucker
1 Liter Wasser
50 g Butter
50 g Mehl
160 g Sahne
2 EL Klare Suppe von Seitenbacher
1 TL Salz
1 Prise Pfeffer
Muskat nach Geschmack ( bei mir waren es 2 gestrichene TL
..ich liebe Muskat…)
1. Spargel in drei Zentimeter große Stück schneiden und in den Gareinsatz geben
2. Wasser und Zucker in den Mixtopf, Gareinsatz in den Mixtopf einsetzen. Etwas 25 Minuten/Varoma/Stufe 1. Je nachdem wie dick Euer Spargel ist. Ich hatte recht dicke Stangen, die Zeit war perfekt.
3. Spargelwasser auffangen und die Spargelköpfe separat stellen. Die kommen später in die Cremesuppe als Leckerli und Blickfang, woll?
4. Eine Schwitze aus Butter und Mehl herstellen. 3 Minuten/100 Grad/Stufe2.
5. Den stückigen Spargel (ohne Köpfe) mit 650 g Spargelwasser und der Suppe von Seitenbacher in den Mixtopf und 6 Minuten/Varoma/Stufe1 garen.
6. Sahne, Pfeffer und Salz dazu und 35 Sekunden/Stufe7 pürieren.
7. Final die Spargelköpfe zugeben und ein paar Sekunden/Stufe 2/Linkslauf verrühren.
Schönen Samstag, woll?
Eure Bine