Wisst Ihr eigentlich, warum ich mich, neben den vielen Köstlichkeiten, die es im kulinarischen Angebot gibt, auch noch zusätzlich mit dem Abspecken so schwer tue?

Tachchen!

Ich sachet Euch jetzt einfach mal. Ich kann einfach nix langsam erledigen. Das geht irgendwie überhaupt gar nie nich. Alles muss zügig fertig sein. Aufgaben im Job, kochen, putzen, waschen, einkaufen, spazierengehen, schreiben, reden….alles in einer affenartigen Geschwindigkeit.

Essen natürlich auch…

Meine Schwiegermutter sacht immer grinsend: “Mädken, Du widda, wie die Hacken so die Backen!” 🙈

Wenn der Ralf mal gerade ein halbes Brötchen aufgemümmelt hat, sind meine eineinhalb Semmeln schon längst verschlungen. Nicht, dass das immer so in meinem Leben gewesen wäre, da scheine ich ein Opfer meiner frühberuflichen Umstände zu sein.

Als Kind war ich eigentlich eine ganz gemächliche Esserin. Joah, und dann gings los mitte Jobs. Eines meiner diversen Praktikas absolvierte ich in der Großküche einer sauerländischen Klinik.

Einhundertachtzig Patienten, die pünktlich auf die Minute Frühstück, Mittag und Abendessen erwarteten. Und wer mußte für einhundertachtzig Leute allein ein- und abdecken?

Rischtisch, die Praktikantin Bine natürlich.

Ich hatte täglich 2 Minuten und 40 Sekunden Zeit für mein eigenes Mittagessen. Und wenn man dann Kohldampf bis unter beide Arme schiebt, dann muss man schon mal Gas geben. Tja, und nach dieser Zeit habe ich eben nie wieder langsam essen können. So war das. Damals Leipzisch Einenleipzisch. Also Anno Tobak.

Lauwarmes Essen schmeckt mir aber auch echt nicht. Alles ist gut, wenn ich mir mindestens einmal ein kleines bisschen die Zunge verbrenne. Autsch. Da merkt man doch wenigstens, dass die A-delta-Nervenfasern noch richtig in Schuss sind, oder?

Naja, ganz so krass isses jetzt nicht, aber halb so auf jeden Fall! Kalter Kaffee schmeckt ja auch nicht…

Tja, und wer schnell isst, kann bekanntlich auch das Doppelte an Nahrung vertilgen, bevor das Sättigungsgefühl eintritt. Irgendwie schon blöd. Habe mal versucht, mich in diesem Punkt selbst zu reglementieren. Hat aber nur bedingt geklappt. Ach, irgendwann hab ich es dann aufgegeben. Ist ja wider meiner Natur, da muss ich jetzt durch.

Aber, ich habe ja echt Hoffnung, dass ich mit zunehmendem Alter automatisch langsam werde, weil mein Körper mich dazu zwingt. Dann werde ich, wohl oder übel, auch mal einen Gang runterschalten und entschleunigen müssen. Ob das auch beim Essen klappt? Ich weiß ett nich. Wir werden sehen…

Und bis dahin, gehts weiter rund mit der Paula, woll?

Wie ist das denn bei Euch? Seid Ihr auch so Runterschlinger oder könnte Ihr Euer Essen schön langsam genießen? Im Grunde genommen genieße ich ja auch, nur eben schneller als andere Menschen…

So Mädels, IHR habt jetzt genug gequatscht, jetzt aber endlich zu diesem gnadenlos guten Schlemmer-Rezept. Dass Ihr mich auch immer so aufhalten müsst…

In zehn Tagen ist die Spargelzeit 2018 vorbei. Also, nochmal fix ran ans Edelgemüse. Vielleicht sogar mit diesem wahnsinnig köstlichen überbackenen Spargelgericht?

Das habe ich übrigens recht piano genossen. Ganze fünf Minuten, da war es aufgefuttert. Genießerischer gings wirklich nicht, Mädels!

Und nun, verehrte Freunde von Bines Thermi-Welt, Ihr müsst jetzt alle ganz tapfer sein. Das war nun mein letzter Post für diese Woche.

Ich gehe ab Morgen mit meiner Tochter auf Nostalgie-Reise und freu mich sehr mal wieder in meiner alten Heimat zu verweilen. Wir machen uns eine gute Zeit und arbeiten aktiv an unseren bleibenden Erinnerungen.

Vielleicht hab ich ja auch anschließend neue Geschichten für uns im Gepäck, ihr wisst ja: wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen…

So long, woll? Und macht mir ja kein Quatsch hier, solange die Katze aus dem Haus ist, ne?

In diesem Sinne eine gute Zeit…Eure Bine

Rezept: Spargel überbacken