
Mädels, Ihr wartet sicherlich immer noch sehnsüchtig auf die
Veröffentlichung meines getesteten Spargelsuppenrezeptes, oder etwa
nicht? Moinsen!
Im Zuge meiner letzten Spargelzubereitungsaktion hatte ich ja die
geschälten Spargelschalen noch für unsere Vorsuppe aufbewahrt. Ihr
erinnert Euch sicher noch, so Ihr meine Artikel aufmerksam verfolgt.
Aber davon gehe ich ja jetzt einfach mal aus…
Am heutigen Karl Freitag hab ich mal eine ganz wunderbare Geschichte für Euch parat.
Sie passt fantastisch zu unserem aktuellen Spargelthema und ich gebe
sie jetzt mal zum Besten. Aber möglicherweise kennt Ihr sie ja auch
schon längst. In diesem Fall der Fälle: Vergesst es einfach, ne?
Da las ich die Tage doch ein sehr amüsantes Anekdötchen über den
berühmten Maler Édouard Manet. Wie Ihr ja sicher alle schon seit
Ewigkeiten wisst, war der Knabe ein französischer Maler/Grafiker und
zudem einer der bekanntesten Wegbereiter der modernen Malerei. Ein echt
genialer Chronist seiner Zeit, einer bürgerlichen Ära von 1840 bis zu
seinem Syphilistod 1883. Der Arme…
Ich kenne den Typen auch nur deshalb etwas näher, weil ich vor vielen Monden mal eine Fachoberschule für Kunst und Gestaltung im Hochsauerlandkreis besucht habe und Manet der absolute Favorit meiner damaligen Kunstgeschichtelehrerin war.
Seit dieser Zeit horche
ich immer ganz besonders auf, wenn ich etwas von diesem begnadeten
Künstler höre oder lese. Komisch, aber durch diesen Umstand hat man da
doch irgendwie einen anderen, sehr persönlichen Bezug zu.
Lange Rede kurzer Sinn, ich stolperte über folgende kleine Geschichte:
Der gute Édouard Manet verkaufte einem Bewunderer seiner Kunst, namens Charles Ephrussi, sein Gemälde „Ein Bündel Spargel“ für 800 Francs.
Ephrussi war von diesem Bild so dermaßen angetan, dass er ihm als dickes Dankeschön gleich 1.000 Francs in die Hand drückte.
Wirklich ein sehr eindrucksvolles Werk von Manet. Gefällt mir
ausnehmend gut. Würde ich mir auch noch gern in die Küche hängen, wenn
da noch Platz wäre und Ephrussis Erben mir das Bildlein kostenfrei
überlassen würden.
Guckt mal. Schön, ne?
Diese großzügige Geste beeindruckte Manet wiederum so sehr, dass er seinem Kunden darauf noch ein weiteres Bild malte. Er schenkte ihm sein nächstes Kunstwerk mit der Bemerkung: „Es fehlt noch eine Sprosse in Ihrem Bündel…“h
Manet: Der Spargel
Einmalig der Humor, ne? Ach, ich liebe solche Storys ohne Ende!
Vergisst man doch jetzt nie wieder, oder watt sacht Ihr, Mädels und
Jungs?
Das Spargelsüppchen war übrigens sehr schmackhaft, obwohl ich noch ein
wenig nachgewürzt und etwas angedickt habe. Wir mögen es lieber etwas
sämiger, dann war es aber für uns perfekt.
Einen schönen Karfreitag wünscht…
Eure Bine
Rezept: Spargelsuppe