20220715 135045

In diesen sehr besonderen Zeiten, liebe Leser, bekomme ich regelmäßig ein Déjà-vu. 😎

Guten Morgen allerseits.

Gerade in der augenblicklichen Situation, in der die Lebenshaltungskosten so enorm in die Höhe schießen und viele gerade in der Überlegung sind, wie man sinnvoll weitere Kosten einsparen kann, erinnere ich mich immer öfter an meine Kindheit.

Einige meiner treuen Leser wissen ja bereits, dass ich ein sauerländisches Dorfkind bin und aus bescheidenen Verhältnissen stamme.

Meine Mutter war, zeit ihres Lebens, eine sehr sparsame Frau. Nähte sich ihre Kleidung selbst, es wurde wie wild gestrickt, gehäkelt, geknüpft und gestickt. Bewirtschaftete, neben dem großen Haus und der Kindererziehung, zudem noch einen sehr zeitintensiven Garten.

Sie hatte soviel, in und um das Haus herum zu tun, da wäre ein Job zeitmäßig gar nicht drin gewesen. Und genau so, sah es bei allen anderen Nachbarn aus, die ich kannte. Und ich kannte ALLE zweihundertdreiundsiebzig. 🙃

Tja, so war das Leben eben damals. Anno Tuk! Auffm Dorf! Jeder kannte jeden. 🙈

Wir waren Selbstversorger. Im Garten wurde alles angebaut, was für das tägliche Leben benötigt wurde. Sehr viel leckeres Gemüse, Kartoffeln, diverse Obstsorten und Unmengen von Kräutern gab es zu ernten.

Wie man Lebensmittel einkocht wurde von Generation zu Generation überliefert und ausgiebig praktiziert.

Spannendes Thema – ach, wenn ich nur mehr Platz hätte! 🤪

Im Keller gab es bei uns einen separaten Raum in dem die eingekochten Lebensmittel kühl, aber frostfrei aufbewahrt werden konnten.

Dort hatte mein Vater auch ein großes Holzregal mit Schubläden gezimmert. Auf die einzelnen, herausziehbaren Schubladen legte er Zeitungspapier und darauf kam dann die restliche Apfelernte. Vorher wurden davon noch zig Gläser Apfelmus eingekocht.

Gesunde, unbeschädigte Äpfel überwinterten in diesem Kellerraum. Perfekte Umgebung für unsere, doch immer schwer sauren Winteräpfel. 😬

Es hat später noch viele Jahre gedauert, bis ich Äpfel wirklich mochte, Kinners. Könnt Ihr das verstehen? War wohl nicht meine Sorte…

🙈🤣🤣🤣

Einmal im Jahr wurde, gemeinsam mit meinem Vater, auch gewurstet. Mett in Gläsern eingekocht, Kartoffelwürste, Blut- und Leberwürste im Naturdarm in der Schlachtwoche hergestellt.

Diese spezielle Art zu Leben erforderte, neben enormen Wissen, jedoch auch extrem viel Zeit und noch viel mehr Arbeit.Von allein sät und erntet sich eben gar nichts, woll? 💪

Heute bedaure ich ein wenig, dass ich in meiner Jugend andere Flausen im Kopf hatte. Was hätte man sich leicht Wissen aneignen können, so die Themen damals schon interessiert hätten. Einfach nur mehr helfen hätte ausgereicht. 🙈

Meine Mutter erzählte später immer gerne, dass mit meiner Geburt die “letzte Kuh” abgeschafft wurde. Die Milch bezogen wir danach vom Bauern, der keine hundert Meter weiter seinen Hof bewirtschaftete. Wir Kinder zogen mit unserer Blech-Milchkanne los und holten uns die Milch direkt frisch vom Bauern.

Kennt Ihr noch den Geruch von frischer Kuhmilch? Ein ganz besonderer Duft, wie ich finde.

Mit einer riesigen Schöpfkelle entnahm der Bauer dann die Milch aus einem großen, schwenkbaren Behälter und füllte sie in unsere 1,5-Liter-Kanne. Nach einem kleinen Schwätzchen ging es dann wieder nach Hause damit. Möglichst unfallfrei. 😉

Im Hochsommer gab es bei uns oft ein spezielle Limonade mit frischen Holunderblüten. Dieses Getränk wurde in einer riesigen emaillierten Schüssel zubereitet und in die kühle Vorratskammer neben der Küche gestellt.

In diese Schüssel, ich schätze das Fassungsvermögen betrug locker fünfzehn Liter, wurde zuerst frisches Wasser aus unserer eigenen Quelle gefüllt. Holunderblüten gewaschen und zugefügt. Perfektioniert wurde mit Zitronenscheiben, ein wenig Zucker und natürlich frischer Minze aus dem Garten.

Ein sehr preiswerter und effektiver Durstlöscher. Vor allen Dingen vorteilhaft, wenn man drei heranwachsende Kids zu versorgen hatte, die so manchen Liter bei hohen Außentemperaturen wegtranken wie nix. 😅

Ich erinnere mich noch sehr gut an den Geschmack. Vermutlich mag ich deshalb heute so gerne den allseits bekannten, schwach alkoholischen Cocktail aus Prosecco, Sodawasser und Holunderblütensirup.

Ein Gaumen vergisst NIE, Kinners!

😬🤣🤣🤣

So. Genug von früher gefaselt!

Für den heutigen Sonntag habe ich mir nun etwas richtig Spannendes ausgedacht:

Vielleicht habt Ihr ja wieder Lust mitzumachen?

Das würde mich hocherfreuen. 💖

Jeder Kommentar zählt!

Auf Instagram habe ich diese freundliche Bitte am Freitagnachmittag schon formuliert. Da war die Bande aber dummerweise etwas sehr schreibfaul! Ich hoffe, Ihr zeigt denen jetzt mal, wie das richtig geht, Kinners.

Ich zähl auf Euch! Liebe Leser: Go! Go! Go!

🙈😬🤣🤣🤣

Jeder von uns kennt sicher preiswerte Gerichte aus seiner eigenen Kindheit. Vielleicht können wir hier ja heute Morgen ein paar tolle Rezepte zusammentragen?

Von diesen Anregungen könnten wir, so auch wirklich viele Bines Thermi-Welt Leser aus dem Nähkästchen plaudern, später alle profitieren.

Logisch, ne? 🙃

Ich fang dann mal mit meiner günstigen Rezeptidee aus meiner Kindheit an:

Hömbergs “Arme Ritter” aus Zwieback

Zutaten:

2 Eier
250 ml Milch
1/2 EL Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1-2 EL Butter
6 Zwiebacke (ich habs gegoogelt, der Plural von “Zwieback” wird wirklich so geschrieben 😬🤣🤣🤣)

Apfelmus

Zubereitung:

1. Eier, Milch, Zucker und Vanillezucker in einer Schüssel mit dem Schneebesen verrühren. Geht auch bestimmt super im Thermomix, ich hatte aber keine Lust ihn nachher zu spülen. Für manche Sachen ist er mir manchmal zu aufwendig. 🤪

2. Butter in der Pfanne erhitzen. Sobald sie heiß ist, die Zwiebacke kurz in die Eiermilch eintauchen und abtropfen lassen. Ab in die Pfanne damit und den Rest der Eiermilch darübergeben.

3. Nun von jeder Seite bei großer Hitze ein- bis zwei Minuten goldbraun braten und mit Apfelmus servieren.

Und jetzt?

It’s your turn! 🤪

Haut mal bitte Eure Rezeptideen aus Eurer Vergangenheit raus. Gerne auch mit grober Anleitung. Zum nachmachen!

Holdrio und bis gleich. Hoffentlich. 😅

Eure Bine