Bevor es losgeht eine kleine Erinnerung: Uhren bereits alle auf Winterzeit umgestellt?
Sehr gut! ⏰️
Zu dieser immer noch recht frühen Stunde, guten Morgen meine lieben Leser, möchte ich euch, geschichts- und rezeptetechnisch, einen ganz besonders schmackhaften Leckerbissen präsentieren.
Die Hauptprotagonistin meiner aktuellen Sonntagmorgen-Story ist niemand geringere als eine meiner treuesten Leserinnen.
Premiere! Yeah! 💪
Ihr seht: Hier seid ihr NIEMALS vor Überraschungen sicher.
Vielleicht bist DU, JA DICH meine ich, die nächste Hauptdarstellerin oder der nächste Hauptdarsteller in diesem ganz besonderen Theater?
😬🍿🍿🍿😬
Los gehts…
Bines Thermi-Welt proudly presents:
Bibi, die Kräuterfee 🧝♀️
Bibi, die Kräuterfee, war schon immer fasziniert von wunderbaren, duftenden Kräutern und Pflanzen.
Sie lebte seit vielen Jahrzehnten in einem schmucken Häuschen in der Oberpfalz. Ein kleines Gärtchen mit praktischen Gewächshaus und einer Laube, in der sie intensiv Kräuterpflege betrieb und auch selbst eigene Rezepte und Ideen entwickelte, durfte sie ihr eigen nennen.
In ihrem Gewächshaus gediehen neben bekannten Kräutern wie Basilikum, Thymian, Zitronenmelisse, Kresse, Bohnenkraut auch unbekanntere Arten wie Zinnkraut, Bergkümmel und die Bibernelle prächtig.
Sie tat es ihrer geliebten Oma, die leider bereits verstorben war, gleich. Die Liebe zu Kräutern, zum Kochen und Backen überhaupt, hatte Bibi offenbar vererbt bekommen.
Was für ein schönes Vermächtnis, nicht? Man stelle sich vor, die Oma hätte ein weniger sinnvolles Talent weiter vererbt. Putzen oder so. Grausame Vorstellung. Ein Leben lang verdonnert die Bude zu putzen.
Hölle, Hölle, Hölle, oder?
😬🤣🤣🤣
Ich schweife etwas ab. T’schuldigung. Das Thema belastet mich. Gefühlt schon immer. Zurück zur Kurzgeschichte. 😅
Eines Tages durchstöberte Bibi die alte Rezeptekladde ihrer Oma. Das etwas abgegriffene Notizbuch enthielt viele sehr wertvolle Rezepte. Manche davon hatte sie selbst schon zubereitet, ein paar wenige sogar weiterentwickelt und perfektioniert.
Doch zu Bibis größtem Bedauern fehlte ausgerechnet das wunderbare Käsekuchenrezept, welches die Oma früher immer zu ganz besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Kindstaufen gebacken hatte.
Einen besseren Käsekuchen hatte Bibi nach ihrem Tod nie wieder kosten dürfen. 😔
Entschlossen, das Rezept nun endlich zu finden, begab sich unsere Kräuterfee, ganz spontan, auf eine abenteuerliche Reise. Es war an der Zeit aktiv zu werden.
Sie wusste, dass ihre Großmutter einige wenige ihrer Rezepte außerhalb ihres Hauses aufbewahrte. Warum auch immer das so war, blieb wohl ihr Geheimnis, welches sie am Ende mit ins Grab nahm.
Also machte sich Bibi auf den Weg zu all den Orten, die ihre Oma geliebt und von denen sie ihr in der Kindheit überschwänglich erzählt hatte.
Bibis erstes Ziel war der Obstgarten am Haus der Oma in Nürnberg. In diesem hatte Bibi oft als Kind mit ihrer Großmutter gespielt und gearbeitet. Hier suchte sie nach Hinweisen, doch fand sie leider nur duftende Früchte und frisch gemähtes Gras.
Sie ließ sich jedoch nicht entmutigen und machte sich auf zur Satzinger Mühle, diese lag an dem Flüsschen Pegnitz, von der ihre Großmutter immer ganz besonders geschwärmt hatte.
An der mittlerweile stillgelegten Mühle traf Bibi Gustav. Einen freundlichen älteren Herrn der früher einmal der Besitzer der Mühle war. Er wohnte direkt neben dem großen Mühlrad. Gustav war mit ihrer Oma aufgewachsen und er erzählte vergnügliche Geschichten aus der gemeinsamen Vergangenheit.
Der alte Müller erinnerte sich im Verlauf des Gespräches wieder daran, wie Bibis Oma immer von einem etwas versteckten Garten im Reichswald sprach. Dort sollten die allerbesten Wildkräuter wachsen.
Mit diesen neuen, wichtigen Anhaltspunkten machte sich Bibi gespannt auf den Weg zu diesem Ort.
Sie wanderte ein gutes Stück durch den Nürnberger Reichswald bis sie nach einer Weile den etwas versteckten Eingang fand. In dem kleinen Bauerngärtchen entdeckte sie die ungewöhnlichsten Kräuter und Pflanzen. Echter Kaffee, Pilzkraut, Blattsenf, Pfefferkraut und Wasabi Rucola.
Fantastisch. Was für eine Augenweide. Und wie es hier duftete. Unglaublich spannend! 😋
Inmitten des Gartens entdeckte Bibi dann ein altes, schon etwas in die Jahre gekommenes Baumhaus. Vor lauter Efeu, das bis zum Boden ragte, hätte sie es fast übersehen.
Sie kletterte vorsichtig die Leiter hinauf und fand in einer verstaubten Ecke eine Schatulle mit silbernen Beschlägen und der Aufschrift:
“Für dich!” 😅
Sie öffnete die kleine Truhe Darin lag ein kleiner Zettel mit einer handschriftlichen Notiz.
Nein, das konnte doch nicht wahr sein, es war tatsächlich die Handschrift ihrer Oma.
Zweifelsohne.
😱😱😱
Einen Moment lang stockte ihr der Atem vor lauter Aufregung, dann las sie die kurze Zeile in Altdeutscher Schrift verfasst:
“Das Käsekuchenrezept wird nur gefunden, wenn man mit dem Herzen sucht.”
Bibi schloss die Augen und dachte an all die kostbaren Momente, die sie mit ihrer Oma verbracht hatte. Sie wurde etwas traurig und ein paar Tränen, voller Wehmut, rollten ihre Wangen hinunter.
Auf einmal durchzuckte sie plötzlich ein Geistesblitz und sie wusste plötzlich, wo sie das vermisste Rezept finden konnte.
💃💃💃
Sie kehrte, so schnell es ihr möglich war, in die Oberpfalz zurück und rannte auf den Dachboden. Öffnete den fast vergessenen alten Vintage-Koffer ihrer Oma.
Neben verschiedenen Kleidungsstücken fand sie, in einer der karierten Seitentasche, ein vergilbtes Foto. Sie nahm es, sichtlich bewegt, in die Hand. Zu sehen war ihre lächelnde Großmutter, vor sich eine Käsekuchen auf dem Tisch.
Sie drehte das Foto um. Auf der Rückseite war das lang ersehnte Rezept fein säuberlich aufgeschrieben.
Bibi konnte ihr Glück kaum fassen! 😍
Sie eilte in die Küche und begann sofort, den Käsekuchen nach dem Rezept ihrer Oma zu backen. Der süße Duft von Kindheit und Unbeschwertheit erfüllte das Haus, und als der Kuchen endlich aus dem Ofen kam, wusste Bibi, dass sie ihre Mission erfolgreich gemeistert hatte.
Von diesem Tag an wurde Bibis Käsekuchen auf jeder Feier serviert. Ihre Herzensmenschen konnten den köstlichen Geschmack der Erinnerungen, Liebe und Abenteuer, die in jedem Bissen steckten, förmlich schmecken.
Und so lebte Bibi, die Kräuterfee, weiterhin in ihrem kleinen oberpfälzischen Häuschen, umgeben von ihrer Familie, wunderbaren neuen Kräutern und Pflanzen (einiger Ableger hatte sie natürlich aus dem Nürnberger Reichswald heimlich abgezweigt 😬), und teilte weiter ihre Rezepte mit allen, die Lust darauf hatten. ❤️
The End
Bibis Käsekuchen mit Mandarinen
Zutaten:
Für den Boden:
200g Mehl, Type 405
75 g Butter (Zimmertemperatur)
70 g Zucker
1 Päckchen Bourbon Vanillezucker
1 ganzes Ei
2 gestrichene TL Backpulver
Für die Füllung:
100g Butter
150 g Zucker
3 Eier
1 Päckchen Vanillezucker
250 g Quark 40%
200 g Schmand
200 g süße Sahne
1 Prise Salz
2 kleine Dosen Mandarin-Orangen
Zubereitung:
1. Zuerst bereiten wir uns die Backform vor. Mit Butter sorgfältig ausstreichen und mit Semmelbrösel bestücken. Backofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Mandarin-Orangen in ein Sieb geben und abtropfen lassen.
2. Die Zutaten für den Teig in den Thermomix einwiegen. 20 Sekunden/Knetstufe. Den Teig auf einer Arbeitsfläche mit den Händen kurz geschmeidig kneten und platt drücken.
3. Nun in die vorbereitete Backform, ich hab eine 26er genommen, legen und mit der Hand auf den Boden drücken. Den Rand etwas hochziehen. Den Teigboden mit einer Gabel mehrfach einstechen.
4. Jetzt zur Füllung: Butter, Zucker, Vanillezucker und Eier 10 Sekunden/Stufe 5 schaumig schlagen. Dann die restlichen Zutaten, bis auf die Mandarinen, zufügen. Erneut 10 Sekunden/Stufe 4,5 verrühren.
5. Die Füllung nun auf den Teig geben. Gut abgetropftes Obst darauf verteilen. Käsekuchen in den Backofen, zweite Schiene von unten stellen, und 1 Stunde abbacken.
6. Nach Ablauf der Stunde noch weitere 10 Minuten im ausgestellten Backofen ruhen lassen. Dann rausnehmen und die Ränder ein wenig mit einem breiten Messer lösen.
Ganz erkalten lassen und dann Käsekuchen für mindestens sechs Stunden in den Kühlschrank stellen. Besser noch über Nacht.
😋😋😋
Das wars mal wieder, ihr Lieben! Ich hoffe, meine kleine Kurzgeschichte und das Rezept gefällt euch. Wenn nicht? Auch nicht schlimm, dann ist bestimmt nächsten Sonntag was für euch dabei. Da bin ich sicher.
Tüskes und bis die Tage, woll?
Eure Bine