Boys and girls, in Bochum ist es heiß. Sehr heiß. Zu heiß. 31 Grad Celsius zeigt das Thermometer an. Am Donnerstag soll es bis zu 35 Grad werden. Der absolute Wahnsinn! Mörderisch!

Bah, ich hasse diese Affenhitze.

Alles über 26 Grad ist für mich reine Körperverletzung. Schon immer gewesen. Ich erinnere mich noch sehr gut, als ich das erste Mal ganz bewusst “Sonnenbaden” wollte. Da war ich Fünfzehn. Ich hab die Geschichte noch im Kopf, als sei es gestern gewesen. Voller Vorfreude cremte ich mich penibel ein. Lichtschutzfaktor 30. Gabs den damals schon? Keine Ahnung. Jedenfalls war die Creme so dickflüssig wie Lichtschutzfaktor 50 heute. Oder Nivea. Damals UND heute.

Bestimmt zwanzig Minuten dauerte das ganze Prozedere. Ne, watt ein Geschmiere und Geklebe auf der Haut. Irgendwann war der Bikini angezogen. Gut, er glitschte ein wenig am Körper, aber auf einen Sonnenbrand hatte ich echt kein Bock. Und dann ging es entspannt ab in den Garten auf die Liege. In der einen Hand einen dicken Schmöker, in der anderen ein Kaltgetränk.

Der fette Schinken war der erste Band von Karl Mays Winnetou. Ja, 1980 sollte MEIN persönlicher Karl May Sommer werden. Ich liebe Winnetous Pferd Iltschi. Ein traumhaftes Tier in meiner Fantasie. Groß, stark, schwarz.  Genauso trinke ich übrigens auch meinen Kaffee! Könnt Ihr meinen Gedankensprüngen noch folgen? Gut! Weiter im Text..

Drei dicke Buchbände dieses genialen Schriftstellers, gelesen gemütlich auf einer Sonnenliege. Und am Ende des Sommers und der Trilogie sollte die Bine herrlich gebräunt und sexy anzusehen sein. So war zumindest der fein ausgetüffelte Plan.

Kinners, Ihr könnt Euch vorstellen, ne? Ich lag satte zehn Minuten in der prallen Sonne. Nach drei Minuten wurde mir so komisch. Schwummrig irgendwie. Nach fünf Minuten brannte die Sonne sehr unangenehm auf meiner Haut. Nach acht Minuten bekam ich richtig Kreislauf. Mädels, ich wußte gar nicht, dass man in diesem Alter überhaupt schon Kreislauf hat.  Nach zehn Minuten begann die Schnappatmung.

Nix wie raus aus dieser elenden Hitze! Grauenvoll! 

Na, damit mußte ich meinen Traum einer wunderschönen bronzefarbenen Naomi-Campbell-Haut direkt schon beim ersten kläglichen Versuch begraben. Ein Leben als Bleichgesicht vorprogrammiert. Zur Farblosigkeit verdammt. Schade, aber nicht zu ändern.

Später habe ich mir dann eingeredet, dass mein persönlicher Beauty-Trend eben diese “vornehme Blässe” ist. Außerdem war Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump auch kreidebleich und hatte voll die Sommersprossen. Wir, die Pippi und ich, ne? WIR machen uns unsere Welt eben wie sie uns gefällt, ne? 

Jaja, ich  weiß. Hier sind ganz bestimmt einige Sonnenanbeter unter meinen Lesern. Es gibt für Euch nix Schöneres. Ab 35 Grad im Schatten lebt Ihr erst so richtig auf. Gut. Schön. Ich jönnet Euch von Herzen und bin vielleicht auch ein kleines bisschen neidisch. Das gebe ich zu. Für mich ist und bleibt jedoch ein heißer Sommer der pure Stress. Dürfte ich mich entscheiden zwischen einer Regen- oder einer heißen Sonnenwoche, ich würde mich IMMER für den Regen entscheiden. Hundertpro.

Jetzt mal ganz ehrlich, Ihr Sonnenhungrigen: Im Winter, wenn es kalt ist und man friert, dann kann man doch dagegen etwas tun. Dicke Socken. Wolldecke. Wärmflasche. Heizungsregler auf Fünf gedreht. Irgendwann wirds warm und muckelig.

Aber was macht man bei dieser Bullenhitze? Irgendwas anziehen muss ich im Büro, sonst gucken die Kunden so irritiert. Ernsthaft jetzt. Man kann sich dann doch nur noch irgendwo in abgedunkelten Räumen verkriechen und hoffen, dass bald das nächste Gewitter mit Abkühlung kommt, oder? Und flach atmen. Ja nicht anstrengen.

Ach Mädels, ich liebe den Winter, den Herbst und sogar auch die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling. Aber höchstens fünf Minuten, dann gehts aber wieder g’schwind in den Schatten.

Ja, ich bin ein Schattenkind und ich stehe dazu. Wer noch?

Und nun, Laber Rhabarber: Essen fassen!

Abrupte Überleitung, ne? Aber gleich werdet Ihr wissen, wozu die notwendig ist. Sämtliche Foodblogs im Netz präsentieren Euch heute nämlich ähnliche Rezepte. Eine Kaltschale. Oder einen frischen Salat. Oder ein leichtes Sommerdessert. Oder auch ein kühles alkoholfreies Getränk mit Eiswürfeln bestückt.

Grund genug für mich, um Euch am heutigen Dienstag DAS Kontrastprogramm anzubieten! Bines-Thermi-Welt ist eben anders. Nicht immer, aber immer öfter, woll? Daher gibt es heute?

Richtig! Ruck zuck, Kartoffelzupp! Mit Würstkes-Einlage echt lecker!

Aber vielleicht wäre es heute besser, das Rezept erst einmal zu speichern und nicht direkt nachzukochen. Nicht, dass mir hier gleich einer aus den Latschen kippt….

Kartoffeleintopf

Eure Bine