Tachchen Schneckschen!

Habt Ihr Euch eigentlich jemals die Frage gestellt, ob der Russische Zupfkuchen tatsächlich gebürtiger Russe ist? Ich schon. Just für diesen Artikel. Aber auch ohne Recherche für meinen Blog wird im Hause Bines-Thermi-Welt recht viel gegoogelt. Manchmal denke ich so bei mir, wie haben wir unsere Neugierde eigentlich ohne Internet und Onkel Google gestillt? Oder hatten wir früher überhaupt nicht soviele Fragen? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jeden Tag mehrfach dicke Schwarten Lexikas auf dem Schoß rumliegen hatte und irgendwas unbedingt nachgeschlagen mußte. Ganz abgesehen davon, dass man nicht jede Frage auch aus einem Lexikon beantwortet bekam. Oh Mann oh Mann, nach was für einem Quatsch man aber auch oft sucht. Und warum? Weil man’s kann! Ist Uschi Glas schon achtzig? Was genau sind “Waschfaserlaken” und wird “bis auf Weiteres” wirklich so geschrieben?

Fallen diese Fragen eigentlich in die Kategorie unnütziges Wissen, dass die Welt nicht braucht? Ich meine, es kommt drauf an. Stellt Euch mal folgende Situation vor. Man sitzt zeitschriftenlesenderweise im Wartezimmer eines Physiotherapeuten. Mir gegenüber eine andere Patientin. Der Physio fragt seine Kollegin: “Du Elke, wo sind eigentlich die neuen Waschfaserlaken?” Ich schau in das fragende Gesicht der mitwartenden Dame. Bine, ganz selbstbewußt, klärt kurz auf: “Das sind spezielle Auflagen für Behandlungsliegen”, sprachs und vertieft sich wieder in ihre Zeitschrift. Damit kann man doch jetzt mal so richtig punkten, oder? Anerkennende Blicke der Dame treffen mich. Ich kann quasi fühlen, wie sie überlegt, ob ich beruflich in der Gesundheits- bzw. Krankenpflegebranche eingesetzt bin.

Naja, ehrlich gesagt, würde ich das so niemals machen. Vermutlich würde ich ein “das hab ich mal gegoogelt” hinterher schieben oder erst gar nix sagen. Warum gar nix sagen? Weil ich ganz bestimmt vergessen habe, dass ich jemals nach diesem Wort gesucht habe und selbst wenn, die Lösung sowieso nicht mehr weiß. Stichwort Siebgedächtnis, woll? By the way. Ich kannte tatsächlich mal jemanden, der sich eine halbe Stunde vor mir Wissen aus einer Zeitung angeignet hatte, um mir das Gelesene umgehend so zu verkaufen, als habe er DAS doch schon immer gewußt. Ganz schreckliche Eigenart, oder? Dumm nur, dass ich nach dem späteren Lesen des Druckerzeugnisses genau wußte, woher und wie lange er schon so furchtbar schlau war. Kam gar nicht gut…

Aber solange ich gerade noch in meinem Kurzzeitgedächtnis habe, woher der Name des Russischen Zupfkuchens stammt, will ich Euch mal fix ebenfalls blitzgescheit machen. Wenigstens für fünf Minuten, oder behaltet Ihr alles auf Dauer, was Ihr so lest und hört? Ach, was wären wir alle weise Menschen, wenn wir unser Hirn mit diesen Unmengen an ungefilterten Informationen nachhaltig bestücken könnten.

Jut, nun mal alle die Lauscherchen weit aufgestellt: Der Zupfkuchen wurde mehrfach, auf vielerlei verschiedene Arten, bei dem Rezeptwettbewerb eines bekannten Back-Clubs eingereicht. Es stammt definitiv nicht aus Russland und wurde 1993 vom dem allseits bekannten Hersteller und Initiatior der Challenge als Backmischung auf dem Markt gebracht. Der Name rührt von den dunklen Teigzupfen her, die on top auf die Käsemasse aufgesetzt werden. Die Zupfen sollen, in ungebackenen Zustand, an die spezielle russische Architektur, genauer gesagt an Turmspitzen russischer Kirchen erinnert haben. Gut, mit viel Phantasie, seh ich datt auch. Gelesen und…schwupps vergessen… Im übrigen ist das einer meiner absoluten Kuchen-Favoriten. Auch hier habe ich wieder ein tolles Rezept entdeckt. Sehr empfehlenswert! Schokoteig mit Käsekuchenfüllung, besser gehts doch nicht mehr!!!

Bis denne, und treibst mir ja nicht zu bunt!

Eure Bine

Rezept: Russischer Zupfkuchen