Ne, hab ich den Papp auf. So ganz sind wir noch nicht aus der Renovierungsnummer raus. Ich hätte es mir inständig gewünscht. Aber, Ihr wisst ja, wie das mit den Wünschen ist. Zu selten werden sie erfüllt. Aus therapeutischen Gründen, muss ich diese Aktion jetzt nochmal runterschreiben, ich bitte hier um Euer Verständnis!
Es ist Samstagmorgen um 6:40 Uhr. Ich bin gerade dabei, meinen Beitrag „Baumarkt“ zu veröffentlichen als mein Handy plötzlich klingelt. Die Spedition, die eigentlich „im Laufe des Samstags“ die Flureinrichtung bringen sollte, ist bereits am Apparat. „Guten Morgen, Spedition soundso, wir wären dann in zwanzig Minuten da!“ Bine: „Watt? In zwanzig Minuten schon? Alles klar!“
Nix wie raus aus den Federn und dann aber Rabotti, Rabotti. Innerhalb von fünfzehn Minuten, inklusive Haarwäsche und Fönen stehe ich einigermaßen optisch parat. Bei Männern ist das ja nicht so wild. Die waschen sich einmal durchs Gesicht und sind sofort vorzeigbar. Warum auch immer. Gerecht ist DAS nicht! Aber Zeit genug für Ralf unsere alte Schlafzimmerkommode wegzuräumen und den Teppich zu saugen. Da soll ein neues Sideboard mit schickem Spiegel hin.
Die Speditionsleute klingeln pünktlich um sieben Uhr. Auf meine Frage, dass wir doch ganz bestimmt die allerersten Kunden sind, bekomme ich die Antwort: „Nö, Sie sind schon die zweiten Kunden!“ Auweiha, haben die schon um sechs Uhr die armen Menschen aus dem Bett geklingelt? Heftig, heftig!
Warum auch immer, aber ich hatte von vornherein kein gutes Gefühl bei der Möbelaktion. Nicht, was die bürokratischen Themen anbelangte, die Bestellung und die Kommunikation mit dem Geschäftsführer des Möbelhauses liefen perfekt. Vermutlich zu perfekt. So etwas geschmeidiges mutet ja gerade zu unheimlich an. Ihr kennt das, Kinners: Datt dicke Ende kommt bestimmt! So auch bei uns! 😱
Nachdem wir die großen Pakete ausgepackt hatten, stellten wir beim neuen Dielenschrank fest, der Spiegel hatte einen dicken fetten Sprung. Quer über eine Ecke, Beweisbild anbei. Was für ein absolutes Desaster! Braucht doch kein Mensch, oder? Hieß nämlich für uns, das passende Garderobenteil konnte leider auch nicht am Samstag montiert werden, weil wir erst den Dielenschrank stellen müssen, um die beiden neuen Möbel optisch harmonisch nebeneinander anpassen zu können.
Fix ne Mail an das Möbelhaus geschrieben, dessen Geschäftsführer gottseidank auch am Samstag stand by war. Tja, nochmal den kompletten Schrank neu bestellen, kostet uns locker nochmal zehn bis vierzehn Tage an Zeit. Mönsch, kommende Woche haben wir aber beide Urlaub, wir brauchen doch nur die bekloppte Spiegeltür neu! Ne, datt is ja sowatt von zum Mäusemelken! Manno, ist das Pech oder ist das Pech, Schneckschen? Der nette und äußerst hilfsbereite Geschäftsführer bot uns an, sich am Montag direkt als Erstes darum zu kümmern, ob wir möglicherweise doch noch die einzelne Tür per Express nächste Woche bekommen können. Vorausgesetzt, sie ist überhaupt vorrätig. Das muss dann noch recherchiert werden…
Kinners drückt bitte mal ganz doll feste Eure Däumchen. Ich finde, wir haben uns nach dieser Katastrophe jetzt ein bisschen Glück redlich verdient. Kann denn nie mal irgendwatt glatt laufen im Leben? Aber ich vermute, da sind wir hier in Bochum keine Ausnahme, oder?
Ach, lasst uns eine Selbsthilfegruppe gründen und gegenseitig unsere Wunden lecken..😂
Eure Bine, die, die niemals aufgibt und nur temporär mal ihre gute Laune verliert..